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Kriegerdenkmal am Theater

Bereits 1920 hatten Angehörige des ehem. Reserve Infanterie Regiments 32 beschlossen, den im Krieg gefallenen Geraern ein Denkmal zu errichten. 1921 lagen bereits Entwürfe vor und ein Denkmalsfonds. Mit Unterstützung des Generals von Bonin und der Offiziersvereinigung des ehem. Infanterie Regiments Nr.96 gründete sich ein Ausschuss, um den Denkmalplan auf den Weg zu bringen. Leider verhinderte das Inflationsjahr 1923 eine Weiterarbeit, das bis dahin gesammelte Geld wurde entwertet. 1924 lebte der Gedanke wieder auf. Unter Leitung von Oberst Koeppel arbeiteten Vertreter aller im Weltkrieg in Gera aufgestellten Truppenteile und 2 Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Krieger- und Militärvereine Geras mit. Letztere vertrat folgende Vereine: Kriegerverein Gera, Militärverein Gera, Verein ehemaliger 94er, Verein ehemaliger Kavalleristen, Verein ehemaliger Artilleristen, Krieger- und Militärverein "Parole", Verein ehemaliger 72er, Marineverein, Ortsgruppe Gera des Deutschen Offizier-Bundes, Krieger- und Militärverein Pforten, Krieger- und Militärverein Zwötzen, Kriegerverein Untermhaus, Krieger- und Militärverein Milbitz, Krieger- und Militärverein Debschwitz, Militärverein Untermhaus, Krieger- und Militärverein Tinz, Krieger- und Militärverein Lusan, Krieger- und Militärverein Dürrenebersdorf.
Fürst Heinrich XXVII. Reuß j.L. stellte den Rasenplatz vor dem Reußischen Theater und eine größere Spende für den Denkmalfonds zur Verfügung. Der Gedanke zum Entwurf des Denkmals stammte von Kunstmaler Willy Müller, die Gestaltung lag in den Händen des Geraer Bildhauers Otto Oettel. Im Vorfeld hatte es riesige Diskussionen gegeben, welcher Entwurf der beste sei. Oettel setzte sich gegen den Architekten Werner Buschendorf (Gera) und den in Berlin lebenden gebürtigen Geraer Bildhauer Richard Wagner durch:
Das Denkmal bestand komplett aus wetterfestem bayrischen Muschelkalk, das Material für den Unterbau kam aus Kirchheim, für die Figur verwendete der Bildhauer Gaubüttelbrunner Muschelkalk. Die aus dem Sockel herauswachsende Gestalt zeigte einen "Feldgrauen" mit Stahlhelm, den linken angewinkelten Arm an der Brust, in der rechten eine Stielhandgranate. Die Enthüllungsfeier war für den 19.Oktober 1924 geplant, musste jedoch kurzfristig verschoben werden, da das Denkmal nicht fertig war. Einige eingeladene Kameraden hatte die Absage nicht mehr erreicht und sie erschienen enttäuscht zum abgeblasenen Termin.
Für die Umsetzung des Denkmals war eine Spendeneinnahme von 15-20.000 Mark geplant. Größere Beiträge wurden durch die Aufführung des Festspieles "Vaterland" Ostern 1924, einen erfolgreichen Blumentag in Gera, Militärmusikkonzerte und Haussammlungen eingenommen.
Im Spätherbst 1924 konnte noch bei günstiger Witterung das Fundament und der Unterbau des Denkmals gesetzt werden, die Feier der Grundsteinlegung fand allerdings erst Donnerstag, den 26.März 1925 um 11 Uhr in kleinerem Kreise statt. Die in den Grundstein eingelassene, in der Werkstatt des Zinngießers Klemm hergestellte Urne enthielt eine Stiftungsurkunde, Listen der 1914-18 Gefallenen Soldaten der Geraer Regimenter und Söhne der Stadt, vier Geraer Tageszeitungen vom 26.März und ein Eisernes Kreuz I.Klasse. Die Außenseite der Urne zeigte auf Eichenzweigen liegende Schilde mit den Namen der großen Schlachten des Krieges.
Am 10.Mai 1925, nachmittags 2 Uhr sollte nun das Ehrenmal feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit übergeben werden. Es enthielt die Inschrift "DENKE DRAN".

Das Ehrenmal für die Gefallenen des I.Weltkrieges ist längst Geschichte, der Abbau wurde am 16.Juni 1945 von den amerikanischen Besatzern veranlasst. Nichts erinnert heute mehr daran.

 

Quellen: Festschrift "Denke dran", Gera, 1925; versch. Ansichtskartenmotive aus privater Sammlung

 

Beitrag erstellt am 26.März 2011
















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