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Hochwasser im Juli 1954 in Gera-Untermhaus

 
Meteorologische Fakten: Nach einer längeren niederschlagsarmen Periode zwischen November 1953 und Juni 1954 kam es im Juli zu langanhaltenden Niederschlägen mit verheerenden Folgen für weite Teile der Stadt Gera. Am 07.Juli setzten gegen Mittag starke Regenfälle ein und hielten ohne Unterbrechung bis zum Nachmittag des 10.Juli an. Fast 75 Stunden Dauerregen, ein relativ seltenes Naturereignis in unseren Breiten. Am stärksten betroffen waren die Einzugsgebiete der Mulde und der Weißen Elster. Am Pegel Gera-Langenberg begann der Anstieg am 08.Juli um 23 Uhr und erfolgte sehr schnell. Dabei wurde am 09.Juli ein 6 Stunden dauernder Anstieg von 18cm pro Stunde erreicht. Am 11.Juli um 11 Uhr wurde der Höchststand mit 469cm, also 89cm über dem bisherigen HHW (Höchsthochwasserstand) bei einer Überschreitungsdauer von 46 Stunden, gemessen. Das Absinken erfolgte wiederum sehr schnell, wobei sich am 12.Juli zeitweise eine Fallgeschwindigkeit von 29cm/h einstellte. Unter Lebensgefahr wurde am 13.Juli der Elsterdamm am Umspannwerk gehalten - ohne Sicherung des Dammes wäre die Stromversorgung in Gera für längere Zeit ausgeblieben. (Quelle: Ausstellung des Geraer Tiefbau- und Umweltamtes zum Tag des Wassers am 22.März 2004)
 
 
Die Folgen für die Gerschen zeigen u.a. Ausschnitte aus der Volkswacht vom 11.Juli:
Sonnabend, 10.Juli 1954. "...Stege am Sommerbad in die Fluten gerissen... Bereits in den frühen Morgenstunden des Sonnabend trafen Kommandos der VP und Werktätige aus den Betrieben in Untermhaus ein, um die gefährdete Siedlung Am Kupferhammer zu räumen... Einwohner (wurden) in Privat- und Gemeinschaftsquartieren untergebracht... Die männliche Bevölkerung im Alter von 18 bis 45 Jahren ist verpflichtet, sich auf Anforderung der Volkspolizei zum Katastropheneinsatz zur Verfügung zu stellen... In ununterbrochenen Tag- und Nachteinsätzen bekämpfen Volkspolizei, Feuerwehr, Betriebsbelegschaften, Mitarbeiter des Staatsapparates sowie sowjetische Soldaten und Offiziere-ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben-das Hochwasser, bringen Mensch, Tier und Materialien in Sicherheit.... Mit Amphibienfahrzeugen und Schlauchbooten helfen unsere sowjetischen Freunde... In Gera-Untermhaus versorgen Sowjetsoldaten mit Hilfe von Pontons die Einwohner mit Lebensmitteln und bringen Männer, Frauen und Kinder in Sicherheit... Uferböschungen werden gesichert, Brücken gesichert, Schäden beseitigt... Die staatlichen Organe sind unter Anleitung der Partei der Arbeiterklasse bemüht, die Schwierigkeiten, die aus der Hochwasserkatastrophe entstehen, zu bewältigen... Trinkwasserknappheit - deshalb Verbrauch einschränken durch Bevölkerung und Trinkwasser nur in abgekiochtem Zustand benutzen. (Empfehlung vom Rat der Stadt)... Versorgung mit Wasserwagen in einigen Ortsteilen... Soweit jedoch für solche Grundstücke, die durch das Hochwassser eingeschlossen sind, Einkaufsschwierigkeiten entstehen, sind die Handelsträger angewiesen worden, durch einen ambulanten Verkaufseinsatz zu helfen, diese Schwierigkeiten zu überwinden... Ein Lastkraftwagen rettete ...20 Frauen und Kinder aus der Siedlung Kupferhammer... In Gera-Leumnitz wurde eine Niederschlagsmenge von 46 Litern pro Quadratmeter gemessen (zwischen 17 und 18 Uhr)... (Quelle: Volkswacht vom 11.Juli 1954)
 





Cuba und Cubabrücke




Joliot-Curie-Straße





Schellingstraße







Feuerbachstraße




Gutenbergstraße




Küchengarten





Untermhäuser Straße





Am Kupferhammer





Maler-Reinhold-Straße




Gries




Sommerbad




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