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Maler-Reinhold-Straße

 

(In Patenschaft von Rolf-Dieter Gebhardt, Untermhaus)


Der Name: Reinhold bedeutet "Der Klugwaltende". Die Maler-Reinhold-Straße, die parallel zur Elster und dem Kupferhammer im Siedlungsgebiet Untermhaus verläuft, hat ihren Namen wohl von dem Geraer Maler Johann-Friedrich-Leberecht Reinhold erhalten. Der Maler wurde am 15.09.1744 in Neustadt/Orla geboren. (Bild 1: Maler Reinhold; Bildquelle: Wohin in Gera 07/2001) Wahrscheinlich erlernte er seinen Beruf bei dem Zeitzer Kunstmaler Krippendorf. Alte Unterlagen schließen auf diese Information.  
Durch seine Erfolge und diesbezüglich etwas zu Geld gekommen, kaufte er ein Haus auf der Sorge. In der Zeit ab 1763 fertigte er unter anderem auch für wohlhabende Bürger die ersten Porträts an. Mit dem großen Brand in Gera um 1780 verliert Reinhold das Haus, er verlässt mit seiner damaligen Frau und dem Sohn die Stadt Gera und zieht nach Schleiz. Als Maler hatte er auch zu dieser Zeit große Erfolge. Leider verliert er 1781 seine Frau. Um 1783 heiratete er ein zweites Mal und kehrte in sein wieder aufgebautes Haus auf der Sorge zurück. Er arbeitete weiter als Porträt-Maler und fertigte auch große Wandgemälde für das Reußische Schloss an. Zur gleichen Zeit reiste er auch an die deutschen Fürstenhöfe um seine Dienste anzubieten. In seiner Epoche soll Reinhold etwa 120 Porträts geschaffen haben. Seine zweite Frau schenkte Ihm vier weitere Söhne und starb dann bei der letzten Geburt um 1798.
 
Johann-Friedrich-Leberecht-Reinhold lebte bis zu seinem Tod am 01.06.1807 in Gera. Einige seiner Kinder wurden ebenfalls bekannte Künstler und deswegen ist die Namengebung für die Straße auch als Erinnerung an die gesamte Familie Reinhold zu verstehen:
Heinrich Reinhold (1788-1825) geboren am 18.07.1788 in Gera, Landschaftsmaler und Kupferstecher, nach ihm ist wohl die Straße benannt, gestorben am 15.01.1825 in Rom
Friedrich Philipp Reinhold (1779-1840) geboren am 08.01.1779 in Gera, Porträt- und Landschaftsmaler, Radierer und Lithograph, gestorben am 22.04.1840 in Wien
Gustav Reinhold (1798-1849) geboren am 22.01.1798 in Gera, Landschaftsmaler, gestorben am 05.11.1849 in Königsee bei Berchtesgarden
 
   
Zur Geschichte der Straße bis heute: In den Jahren um 1924 wurde der Bereich Schafwiesen erschlossen und die ersten Häuser gebaut. Zu diesem Zeitpunkt entstand auch die Maler-Reinhold-Straße. In ihrer Entstehungszeit und noch bis 1950 hieß die Straße lediglich Reinholdstraße, erst danach wurde der Name um das "Maler" erweitert. Auf Bild 2 (von 1930) und 3 sieht man die Bauherren der Reinholdstraße 34 - Familie Isabella und Emil Gebhardt (1870 bis 1960) und das Doppelhaus Nr.34/32 (im Jahre 1950). Die ersten Geschäfte in dieser Straße waren ein Kolonialwaren-Laden, eine Gärtnerei und ein Bäcker (Bild 6: Blick in südlicher Richtung in die Maler-Reinhold-Straße, rechts ist heute der Stammsitz der Bäckerei Laudenbach). Am Ende des 2. Weltkrieges fiel das erste Haus der Maler-Reinhold-Straße den letzten in Gera geworfenen Bomben zum Opfer. Es wurde nie wieder aufgebaut. Im Juli 1954 wurde auch die Maler-Reinhold-Straße nicht vom Hochwasser berschont, wie die Bilder 4 und 5 belegen. Im Mittelbereich der Straße setzte der damalige Gärtnermeister Focke in seinem Vorgarten eine Birke. Diese Birke ist heute ein Wahrzeichen der Straße und hat ein stattliches Maß von etwa 30 m (Bild 7). In den ersten Jahren wohnten teilweise zwei Familien in jedem Haus. Was sich nach Kriegsende noch sehr erhöhte. Im Jahr 1950 lebten in der M.- R.-Straße etwa 190-200 Personen. Ab dem Jahr 1956 wurden weitere 9 Häuser auf der linken Seite der M.-R.-Straße gebaut und zwar nach der Überschreitung der Conradstraße (Bild 8: Blick in Richtung Conradstraße, wo gerade der Bus wendet). Trotz der neuen Häuser und damit mehreren neuen Familien leben heute in der M.-R.-Straße nur etwa 122 Personen. In der Straße gibt es 12 einzeln stehende Häuser und 32 Doppelhaus-Hälften. Am Ende der Maler-Reinhold-Straße befindet sich einer der Eingänge zur Gartenkolonie Schafwiesen. Hier wird auch die Gaststätte Kulturhaus Schafwiesen recht erfolgreich betrieben. Neben der Gaststätte sind heute im Jahr 2003 weitere 2 Betriebe und eine Hobby-Imkerei in der Straße angesiedelt.
 
 
Nach 1990 wurden die meisten Häuser wieder auf einen guten technischen Stand gebracht.

 
Rolf Dieter Gebhardt














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