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Biermannplatz

 

In Patenschaft von Susan Zimmermann (Fotos und Textteile)
 
Da ich am Biermannplatz wohne und auch arbeite, will ich euch kurz etwas zu meinem Zuhause erzählen. Eine Besonderheit am Biermannplatz ist seine seltene Haus-Nummerierung. Die Straße verläuft in einem rechtem Winkel, beginnend an der Musikschule und ist fortlaufend durchnummeriert bis zur Elster. Angrenzend ist die Kantstraße (mit Tanzschule Schulze) sowie die Fasaneriestraße. 
Der größte Teil des Biermannplatzes ist jedoch wunderschön grün und ein richtig schöner Park. Leider einer der wenigen in Gera. Bei schönem Wetter ist hier ein beliebter Treffpunkt für jung und alt. Kinder können hier herrlich spielen und auch Hunde haben hier riesig Spaß, da der Platz ja zur Hälfte Hundewiese ist! Das wohl bekannteste Gebäude am Platz ist die Musikschule. Im Sommer bei geöffnetem Fenster ist die Musik über den ganzen Biermannplatz zu hören. 
Aber auch die vielen liebevollen und aufwendig sanierten Altbauten sind sehr sehenswert. Viele kleine Details wie z.B. die goldene Sonne am Haus 9 oder die vielen schönen Balkone an mehreren Häusern machen es hier sehr wohnenswert. Ich lebe sehr gerne in dieser ruhigen und angenehemen Atmosphäre. Also schauen sie doch mal hier in einer ruhigen Minute vorbei. Es lohnt sich bestimmt! Dazu noch ein paar Impressionen für sie.Viel Spaß damit. Susan Zimmermann  
  
Die Lage: Der Platz ist flankiert von der Küchengartenallee im Süden, der Elster im Westen und an der südöstlichen Ecke steht das ehemalige Kavaliershaus (Gästehaus des Schlosses), die heutige Musikschule. An der Ost- und der Nordseite befinden sich Wohnhäuser, die zum großen Teil um und nach 1900 entstanden.
Der Name: Der Biermannplatz musste seit seinem Bestehen den Namen schon oft ändern: Prinzenplatz (bis 1946), Lilly-Paul-Platz (ab Aug.1946), Biermannplatz (ab 13.05.1949), Platz der Thälmann-Pioniere (1952-1991) und erneut Biermannplatz.seit 01.03.1991.
Geschichte: Ursprünglich hieß er Prinzenplatz in Anlehnung an die Fürstenfamilie im Schloss Osterstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Platz den Namen "Lilly-Paul-Platz". Lilly Paul war die geschiedene Frau des ersten Geraer Oberbürgermeisters nach 1945 Rudolf Paul, der bereits im Juli 1945 als Präsident der Landesverwaltung Thüringen nach Weimar berufen wurde. Lilly Paul war eine geborene Biermann und Schwester des jüdischen Kaufhausbesitzers Max Biermann. Sie ist im KZ Dachau umgebracht worden. 
Bald schon erfolgte die Umbenennung in "Biermannplatz", wobei man vor allem die Person Max Biermann als Wohltäter der Stadt ehren wollte. Er stiftete u.a. den Brunnen im Dahliengarten. Im Jahre 1952 wurde dann der Platz in Missachtung der jüdischen Opfer des Faschismus in "Platz der Thälmann-Pioniere" umgeändert.  
Nach der Wende erhielt der Platz 1991 wieder den Namen Biermann. Das Kaufhaus Biermann auf dem Johannisplatz wurde 1887 gegründet und ist 1945 beim Bombenangriff zerstört worden. Aenne Biermann (1898-1933), die Ehefrau des Mitinhabers Herbert Biermann war eine bemerkenswerte Kunst-Fotografin mit überregionalem Ruf. Mit der neuerlichen Umbenennung des Platzes soll der gesamten Familie Biermann gedacht werden. 


Quellen: Günter Gerhardt, Die Stadt Gera und ihre Straßen, 1992, S.36f.

















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