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Hermann Luboldt (1892-1962)

Am 24.Dezember 1892 in Cuba (1896 nach Untermhaus eingemeindet) geboren, gilt Hermann Luboldt heute als einer der bedeutendsten Heimatschriftsteller der Stadt Gera. Nach Abitur am Gymnasium Rutheneum und einer Lehre zum Textilfachmann an der Greizer Webschule geriet er im I.Weltkrieg in russische Kriegsgefangenschaft. Nach gelungener Flucht kehrte er 1918 in seine Heimat zurück und arbeitete hier als Direktor in der Weberei Alfred Münch AG und später leitete er die Auslandsabteilung der Deutschen Kolophon-Werke Gera. In seinen weiteren Tätigkeitsfeldern wandte er sich mehr und mehr der Sprache zu: Dolmetscher, Englisch- und Russischlehrer in Liebschwitz und der Lutherschule. 1889 wohnt die Familie Luboldt in Cuba, Haus 11, im Jahre 1901 heißt die Adresse Wilhelmstraße 1 (heute Leibnizstraße). Mindestens seit 1922 und noch 1947 wohnte unser Dichter nachweislich in der Goethestraße 4 in Gera. Am 27.April 1962 starb Hermann Luboldt.

Seinen regionalen Ruhm verdankte er vor allem seiner humorvollen Schreiberei. In den 30er Jahren veröffentlichte er die "Gerschen Wochenenden" in der Geraer Zeitung und 1932 seine Gedicht- und Textsammlung "Tulipanlieder". Noch heute ist er unter den Gerschen auch als Tulipan ein Begriff. Nach dem Krieg schrieb er weiter Heiteres und Besinnliches für verschiedene Blätter und gab sich hier das Pseudonym Peter Boll.  In den 90er Jahren erschienen verschiedene Bände mit gesammelten Kurzwerken unseres "Cubschen", so zum Beispiel "Du bist es, die ich liebe...." (1995) oder "Gersche Geschichten" (1997). Häufig zitieren Tageszeitungen noch heute die Worte eines unserer bekanntesten Gerschen Heimatdichter.

(Quellen: Peter Boll, Du bist es, die ich liebe..., Verlag Dr.Frank, Gera, 1995; Peter Boll, Gersche Geschichten, Verlag Dr.Frank, Gera, 1997; Hermann Luboldt, Tulipanlieder, Verlag der Geraer Zeitung, Gera, 1932, Geraer Adressbücher 1929, 1947/48, Foto: Atelier Spoerl Gera, 1932)

Artikel verfasst am 19.03.2011


Gera von Hermann Luboldt

Wo die hohen Schlote ragen,

Mächtig himmelan gebaut,

Ist seit ferner Kindheit Tagen

Alles lieb und uns vertraut:

Alter Häuser langer Kette;

Wald und Wiese, Fluß und Hain,

Sei gegrüßt, du Stadt der Städte,

Gera unterm Osterstein.

 

Stadt der Stoffe und Maschinen,

Längst in aller Welt bekannt,

Dir in Treue stets zu dienen,

Schwören wie mit Herz und Hand,

Trennte uns auch gleich für immer

Von dir fernes Land und Meer,

Wir vergessen dich doch nimmer,

Denn die Sehnsucht zieht uns her!

 

Was vererbt uns von den Alten,

Gersche Sprache, Gersche Art,

Ward in Ehren stets gehalten

Und Jahrhunderte bewahrt.

Menschen gingen, Menschen kamen,

Vieles veränderte die Zeit,

Doch wir tragen deinen Namen

Stolz bis in die Ewigkeit!

 

Wie wir heut' ihn alle singen

Dir zum Preise froh im Chor,

Soll er fernstem Enkel klingen

Noch als Losungswort im Ohr,

daß auch er sich freudig weihe,

Dir, die ihn geboren hat:

Wachse, blühe und gedeihe,

Gera, liebe Heimatstadt.










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