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Gries

 

In Patenschaft von Erich Hanisch, Gera-Ostviertel (Fotos und Textteile)


Der Name "Gries": Der Name entstammt der Flurbezeichnung und bedeutet soviel wie grober Sand oder Kies (Grieß=mittelhochdeutsch griez, grobkörniger Sand). Der Überlieferung nach ist die Elster vor Urzeiten weiter westlich am Weinberg entlang geflossen. Durch Anschwemmung von Sand und Geröll hat sich der Flußlauf weiter ostwärts verlagert. Das jetzt bebaute Gebiet von Untermhaus westlich der Elster liegt größtenteils auf diesem angeschwemmten Erdreich. 
Geschichte: Gries, Cuba und Untermhaus waren ursprünglich selbständige Dörfer mit eigenem Bürgermeister. Im Jahre 1840 bestand der Ort Gries aus 27 kleinen Häusern, in denen 67 Familien mit 263 Seelen wohnten. Diese Häuser gruppierten sich um die platzartige Ausweitung am Gries auf dem Westufer der Elster. Im Jahre 1851 wurde der Ort Gries zu Untermhaus eingemeindet, Cuba auf der östlichen Seite der Elster erst 1897. In dem Ort Gries sollen vorwiegend Zimmerleute vom Schlossbau angesiedelt gewesen sein, so dass der Volksmund schnell den Namen "Zimmermannshausen" verwendet hat. 
Die heutige Straße: stellt eine Verbindung vom Mohrenplatz zur Schellingstraße her, wobei der Gries direkt an der Elster entlang führt. Bis zur Eingemeindung von Untermhaus nach Gera 1919 hieß die Straße Lindenstraße, die prächtigen Linden sind heute noch vorhanden. Mit der Umbenennung wollte man wohl auf die Vergangenheit des Ortsteiles Gries verweisen. Die Straße "Gries" liegt am westlichen Ufer der Weißen Elster zwischen der Untermhäuser Brücke und der Cubabrücke. Der Gries besitzt nur auf einer Seite eine Bebauung, die andere Seite ist die Elster 
Interessante Häuser: Der Gries 1, das Lummersche Backhaus, ist saniert und heute Restaurant. Gries 5: Ein einzelnes Haus das leider verfällt. Nach dem Architekturführer DDR, Bezirk Gera: Wohnhaus Gries 5, Zippels Turm bzw. Knüpfers Haus genannt; spätgotischer Bau v. 1519, östl. Teil wohl 17. Jh.; kl. 2gesch. Fachwerkhaus mit 6eckigem Treppenturm; Fachwerk des Treppenturms mit Andreaskreuzen, der Giebel zur Straße mit Raute und Andreaskreuzen. Ältestes erhaltenes Wohnhaus im Geraer Stadtgebiet! Der Sage nach soll hier der Abt von Pottendorf gewohnt haben.  
Hinter dem Haus Gries 11 befand sich im Hintergebäude das Atelier des bekannten Geraer Malers Alexander Wolfgang (1894 - 1970), nur zu sehen, wenn man durch den Garten des Otto-Dix-Hauses geht. Danach folgt die alte Porzellanfabrik (seit 1752 Fayencemanufaktur), die vorhandene Bausubstanz wahrscheinlich von 1798, gegenwärtig eine Baustelle. Die mit einem "G" gemarkten Porzellane gehören heute zu den begehrtesten Sammlerstücken. Ein neuer Spielplatz kurz vor der Cubabrücke schließt den Gries ab. 


Quellen: Günter Gerhardt, Die Stadt Gera und ihre Straßen, 1992, S.79, Architekturführer DDR, Bezirk Gera, Verlag für Bauwesen Berlin, 1981 und Stadtführer Gera, Gondrom 1995
















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